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martes, 8 de diciembre de 2020

WEGGEFÄHRTE, Siglem 575 von Dorothee León Cadenillas -- Deutschland

WEGGEFÄHRTE 

 

Wo meine Wege 

konturlos ins Nichts stürzen,

baust du einen Wall.

 

Entschlossen gehst du

mit mir durch Licht und Schatten,

ich vertraue dir. 

 

Grenzgänger beide

formen wir Glückslinien,

ritzen sie in Stein.

 

Geruhsam gleitend

schmecken wir mit den Sohlen 

köstliche Spuren.

 

Erdwärts tanzen wir

über den Wellen, lautlos 

Seite an Seite.

 

Furchtlos segle ich

durch luftiges Blätterwerk,

du nährst die Wurzeln.

 

Äonen ziehen

an uns vorüber. Doch wir

verlieren uns nicht.

 

Horizonte weit

treiben wir miteinander,

suchen die Freiheit.

 

Reißenden Fluges

zu immer neuen Zielen

trägt uns der Wind fort.

 

Tag für Tag flechten

wir aus seidenen Fäden

haltbare Netze.

 

Eins und doch anders

nähern, entfernen wir uns.

Wer führt die Regie?

 

 

WEGGEFÄHRTE erscheint in "Dichtungsring - Zeitschrift für Literatur"; Heft 58 Herbst 2020 pp.88-89. 

  


 





viernes, 2 de octubre de 2020

SIGLEM 575: minimalistische Poesie

Ein Siglem 575 ist ein Gedicht, bei dem jede Strophe mit dem nächsten Buchstaben der Überschrift anfängt. Das Thema ist offen, der Inhalt definiert den Titel, bei dem die Buchstaben wie in einer Art Akronym geschrieben werden. Jede Strophe besteht aus drei Versen, wobei das erste Wort im ersten Vers einen Buchstaben des Titels übernimmt. Die Metrik ist 5-7-5, mit freiem Reim. Aufgrund ihrer Akronym Natur sollte jede Strophe für sich als eigenständiges Gedicht gelesen werden können, doch in Zusammenhang mit den anderen Strophen einen Teil eines zusammenhängenden Gedichts bilden. Die Anzahl der Strophen im Siglem 575 ist die Anzahl der Buchstaben in der Überschrift.

 
 
© Patricia Schaefer Röder, 15. August, 2011.
 
 
 
MUT
 
Mutter ging nun fort
Tod und Krankheit brachen aus
die Welt ging unter.
 
Universums Macht...
das Pechjahr ist jetzt vorbei
wir sind wieder heil.
 
Tapfer geh’ ich los
auf die Wege des Lebens
mit erneutem Mut.
 
 
©2012 PSR
 
 

 
 

viernes, 5 de junio de 2020

ATME, Siglem 575 von Kristina Mengersen -- Deutschland

ATME 

Aus und wieder ein.
Spüre strömend diesen Sog
und es atmet mich.

Tief berührt fühl' ich,
wie meine Seele auflebt.
Ich halte inne.

Minutenlang schwebt
die Erinnerung in mir,
hinterlässt mich leer.

Ein Moment verfliegt.
Ich finde mich gleich wieder
bin am selben Ort.